Heulage ist kein Pferdefutter

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Immer öfters erlebe ich in der Praxis schwer therapierbare Probleme wie Hufkrebs, Hufgeschwüre, Kotwasser, Husten, schlechte Leberwerte oder aggressives Verhalten. Wenn in diesem Zusammenhang auch noch Heulage gefüttert wird, wird es für mich therapeutisch eine Herausforderung.

Heulage ist KEIN Pferdefutter. Auch wenn zur Antwort kommt, dass es ganz trockene Heulage ist. Genau das ist nämlich für eine gute Qualität ein Problem. Gutes Heu hat eine sehr gute Rohfaserstruktur. D.h. sobald es soweit trocken ist, um gepresst und einfoliert zu werden, bilden sich durch die Struktur Lufteinschlüsse (Sauerstoff). Milchsäurebakterien mögen keine Luft! Es ist auch wenig Zucker enthalten in der Qualität von Heu, auch hier finden die Milchsäurebakterien wenig Nahrung zum sich entwickeln.Damit erreicht der Heulageballen keinen PH Wert unter 5. Bei einem PH Wert von 6 haben wir keine Keimruhe, Mikroorganismen und Schimmelpilze wachsen. Der Anteil von Restfeuchtigkeit bindet den Schimmelstaub, so dass er beim Öffnen nicht auffällt. Es riecht auch nicht muffig, da der saure Duft alles übertüncht. Es ist mit dem bloßen Auge nicht erkennbar, was der Ballen tatsächlich für eine Qualität hat. Hier hilft es eine Probe in ein Labor zu senden!

Die vorhandenen Milchsäurebakterien machen den Dirckdarm sauer und das ist nicht das gesunde Milieu für den Dickdarm! .All das geht voll auf die Leber und den Stoffwechsel. Zeigen tut sich das Problem an den Hufen oder aber auch als untherapierbarer Husten und Leberproblemen.

Was noch schlimmer ist, ist die Gefahr von Botulismus- Toxinen! Hier wird ein totes Tier mit in den Ballen eingewickelt und der Zersetzungsprozeß setzt für das Pferd tötliche Bakterien in Form von Nervengiften frei. Kühe können damit umgehen, Pferde nicht!!!

Heulage läßt die Pferde aufschwemmen. Es erfolgt eine Einlagerung von Säuren und Giftstoffen in das Bindegewebe.

- Leistung geht in den Keller

- permanenter Energiemangel

- aktives Vitamin B6 fehlt

- Entgiftungsstörung (KPU)

- Kotwasser, schlechte Hufe, Hufabzesse, Husten

- laufen mit angezogener Handbremse, übersäuerte Muskeln

All das kommt nicht von heute auf Morgen. Leider merkt man die Veränderung nicht gleich mit dem Start der Heulagefütterung. Es wird von Saison zu Saison schlimmer. Es ist ein schleichender Prozeß.Viel wird wie immer nich eine Weile kompensiert, bevor es auffällt.

Der langfristige Erfolg wird sich nur durch gute und ausreichende Heufütterung einstellen! 

 
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